Simulacra
Eine Datenkomposition zur Realität und Identität
Interaktionsdesign
Rauminstallation
Künstliche Intelligenz
2024
Was konstituiert meine Identität in unserer hyperrealen Datengesellschaft?
Diese Fragestellung thematisiert „Simulacra“ anhand der Thesen des französischen Medienphilosophen Jean Baudrillard. Es ist eine Installation zwischen Realität und Fiktion, ein Raum, in dem die Trennung zwischen Daten und meiner Selbst verschwimmt. Das Gesicht des Betrachters wird analysiert und manipuliert. Durch einen offenen Übersetzungsprozess und projizierte Spiegelreflexionen begegnet er seiner eigenen Identität in abstrahierter, fragmentierter Datenform.
Diese Abstraktion steht stellvertretend für einen Prozess, der für uns zu einem essenziellen gesellschaftlichen Bestandteil geworden ist: Wir erzeugen unsere Datensätze, und sie formen uns wiederum maßgeblich. Eine Differenzierung des Selbst und des Daten-Ichs wird unmöglich, die Daten werden realer als das Selbst. Baudrillard spricht von einem Realitätsprinzip, dass von Matrizen, Rechenmodellen und Datenspeichern bestimmt wird. „Simulacra“ betrachtet seine Thesen anhand des Gesichtsdatensatzes und dessen identitätsbildender Wirkung.
Mittels Gesichtserkennung wird der Betrachter getrackt, Augen und Mund werden ausgeschnitten und über Projektor und Spiegel-Array auf die Oberfläche reflektiert. Die Verarbeitung der Gesichtsdaten findet in Touch Desinger statt. Die offene Abstraktionskette bricht mit der klaren Trennung beider Identitäten.